Auswirkung der Havarie auf Japan

Hier geht es um die Auswirkungen für Japan. Wie immer natürlich mit der Bitte um Ergänzung...

Japan hat mit über einer Million Gigawattstunden mittlerweile den drittgrößten Stromverbrauch der Welt. Davon müssen nach dem Störfall in Fukushima im Moment über 90 Prozent importiert werden, wobei Kernenergie nur einen Anteil von 10 Prozent des Energiemixes aus Erdgas, Kohle, Öl und Importstrom ausmacht. So stammen 80 Prozent des für den Verbrauch bestimmten Öls aus dem Mittleren Osten. Drei Viertel des Erdgasbedarfs werden aus der Region Asien-Pazifik bezogen. Japan ist somit die Industrienation mit der stärksten Einfuhrabhängigkeit im Bereich Energie. Deshalb setzt man auf den Ausbau eigener Strukturen, um den Importbedarf von Primärenergie zu verringern. Hauptsächlich will man den hohen Ölverbrauch, der mit etwa 47 Prozent den höchsten Anteil ausmacht, durch im eigenen Land erzeugten Nuklearstrom dezimieren.

Im Gegensatz zu anderen Ländern, wird Kernenergie in Japan schon von je her positiv beworben. Sowohl die Betreiber, als auch die Regierung geben sich große Mühe, die Bevölkerung argumentativ in Sicherheit zu wiegen. Entsprechend verlaufen Nukleardebatten meistens sachlich und konzentrieren sich auf wesentliche Fragen, die meist aus den unter großen Anstrengungen geführten Bürgerdialogen entstehen. Es ist daher kein Wunder, dass die Bevölkerung trotz immer wieder auftretender, starker Erdbeben, einem rasanten Ausbau ihres Kraftwerknetzes positiv gegenüber steht.

Selbst nach dem Störfall in Tschernobyl 1986, war das Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen bei der Gewinnung nahezu unerschüttert, was sich erst am 11. März 2011 mit Fukushima bedingt ändern sollte. Der Schock saß so tief, dass die japanische Regierung Mitte September 2012 sogar kurzerhand den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie bis 2040 beschloss. Nach Protesten der Wirtschaft machte die Regierung jedoch wieder einen Schritt zurück und schränkte den Beschluss ein.