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 Störfälle Deutschland

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SandraQu
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BeitragThema: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyMi Jan 16, 2013 9:33 pm

Hallo,

gab es eigentlich auch in deutschen KKW Störfälle, die bekannt wurden? Kann mir nicht vorstellen, dass da nur das Ausland betroffen ist.

Liebe Grüße
Sandra
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyMi Jan 16, 2013 9:52 pm

Aber klar doch. Am 4.07.09 zum Beispiel, schaltete man das Kernkraftwerk Krümmel bei Geesthacht (Schleswig-Holstein) nach einem Transformator-Kurzschluss ab. Ursache war eine Störung in einem der beiden Maschinentransformatoren.

Die Schnellabschaltung bedeutete für das Stromnetz von Hamburg massive Einschränkungen. Fast alle der damals installierten 1.711 Ampelanlagen der Stadt fielen über mehrere Stunden aus. Weil auch Wasserpumpen ausfielen, kam es aufgrund von Druckstößen zu Wasserrohrbrüchen, wodurch Tausende Hamburger zeitweise ohne Wasserversorgung waren.

Wiederholungsgefahr ist aber ausgeschlossen. Das KKW Krümmel, wobei es sich übrigens um einen Siedewasserreaktor handelte, war vom 5.04.1974, bis zum 6.8.2011 in Betrieb und ist somit bereits vom Netz. Es hatte eine Nettoleistung von 1346 MW. Die Bruttoleistung lag bei 1402 MW.

Gruß
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyMi Jan 16, 2013 10:02 pm

Zur Genüge...

März 1994 brannte in Biblis A innerhalb des Containments der Motor einer Hauptkühlmittelpumpe. Warum? Tja, das war wie so oft menschliches Versagen. Bei Wartungsarbeiten hat jemand im Motor einen Meißel vergessen, weshalb es zu einem Kurzschluss gekommen war.

LG
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyDo Jan 17, 2013 1:03 am

Betriebsereignisse, die als Störfall klassifiziert wurden, gab es nur wenige. Übrigens gehört der Zwischenfall in Krümmel nicht dazu, da handelte es sich um einen Zwischenfall der INES 0, eine Stufe, die es eigentlich so nicht gibt. Das war eine Betriebsabweichung, das kommt an jedem selbst gut gewarteten Kraftwerk vor, dass ein Transformator aufgrund von Verunreinigungen im Öl einen Kurzschluss verursacht und abfackelt.

Richtige Störfälle fangen erst ab INES-2 an. Von denen gab es in Deutschland nur wenige, nämlich im Kernkraftwerk Philippsburg insgesamt zwei, im Kernkraftwerk Unterweser insgesamt ein Ereignis. Der schwerste Zwischenfall in einem Kernkraftwerk in Deutschland fand 1977 im Block Gundremmingen A statt. Der Block musste aufgrund von Kurzschlüssen bei kaltfeuchtem Wetter vom Netz gehen und der Reaktor per Schnellabschaltung abgeschaltet werden. Das automatische Speisewasserregelsystem hatte allerdings eine Fehlfunktion und leitete zu viel Wasser in den Reaktor. Die Folge war, dass der Druck zu steigen begann. Um diesen los zu werden wurde automatisch das Druckentlastungsventil am RDB geöffnet, der den Druck zunächst in die Reaktorhalle leitete, aufgrund des fehlerhaften Verhaltens des Speisewassersystems auch noch das überschüssige Wasser, bis nach zehn Minuten der Wasserpegel im Reaktorgebäude, also innerhalb des Containments bei rund drei Meter stand. Der Block hätte zwar wieder repariert werden können, was aber zu unwirtschaftlich schien, zumal Block B und C bereits nebenan mit einer Leistung von je 1200 MW in Bau waren, Block A alleine hatte nur eine Leistung von 250 MW. Theoretisch wäre dieser Zwischenfall INES-3 gewesen, allerdings wurde die Internationale Bewertungsskala für radiologische und nukleare Ereignisse erst ab 1991 verwendet, weshalb außer Three Mile Island, Tschernobyl und Bohunice A1, andere Störfälle nicht nachträglich bewertet wurden und daher eine etwaige Einstufung von Störungen aus den 1970ern, 1980ern oder 1960ern falsch sind oder zumindest nicht auf Grundlagen der Störungen, da im Nachhinein keine detaillierte Aussagen über den Störungsverlauf gemacht werden können.
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyDo Jan 17, 2013 11:55 am

Genau genommen ist auch INES 1 schon eine Störung... wenn auch keine ernste, die aber trotzdem genauso in INES 7 enden könnte. Erinnere dich bloß mal an Greifswald 1975 zurück - da reichte ein leichtsinnig ausgelöster Kurzschluss, um die Stromversorgung und die Steuerleitungen von 5 der 6 Hauptkühlmittelpumpen zu grillen. Ohne Betriebsfeuerwehr hätte es eine Kernschmelze in Block 1 gegeben. Der Vorfall wurde von der IAEO übrigens später als "Station-Blackout" Schmelzszenario in INES 3 eingestuft.

Was Krümmel angeht, da gab es eine ganze Serie von Zwischenfällen, wie die erste Schnellabschaltung 2005, den Schwelbrand in der Lüftung 2008, oder den Ölbrand, der nach einem Kurzschluss in einem der Leistungstransformatoren auch in einer Schnellabschaltung mündete. Der Betreiber Vattenfall stand deshalb nicht nur stark in der öffentlichen Kritik, sondern musste sich sogar einer erneuten Zuverlässigkeitsprüfung unterziehen.

Gruß, Feindbild
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Jan 18, 2013 12:14 am

Ab INES 1 ist es eine Störung, aber kein Störfall. Abgesehen davon ist die INES ein Kommunikationstool und nicht zur validen Bewertung von Unfällen geeignet. Wird sogar bei der IAEA so beschrieben.

In Greifswald 1975 stand der Reaktor nicht vor der Kernschmelze, wahrscheinlich hast du das aus dem Spiegel, der aufgrund dieser lückenhaften Berichtserstattung damals auch stark kritisiert wurde. Der Kurzschluss trat um 11:08 h auf, was zu einer Anregung des Blockschutzes führt, die andere Turbine wird vom Netz getrennt und der Reaktor wird abgeschaltet, sowie die Maßnahmen zur Nachwärmeabfuhr eingeleitet. Der Blackout folgte direkt danach, übrigens fielen sämtliche Umwälzpumpen aus. Um 13:40 h war das Feuer jedenfalls gelöscht. Die Kühlung blieb aufrecht durch eine natürliche Konvektion des Kühlmittels, sprich das Kühlmittel wird erwärmt, steigt auf und wurde im Falle von Greifswald über die Dampferzeuger gekühlt. Das kalte Wasser sackt ab und fließt von selbst zurück in den Reaktor. Das funktioniert bei den WWER wunderbar, das ist einer ihrer Vorteile, da das gesamte System durch die Wassermengen in den liegenden Dampferzeuger träger reagiert und daher der viel mehr Zeit beim Ausfall der Hauptwärmesenke besteht, bevor der Wasserstand in den Dampferzeugern zu niedrig wird. 5 Stunden nach dem Beginn des Zwischenfalls erreichte der Dampferzeuger diesen niedrigen Stand. Die Folge war, dass Druck und Temperatur angestiegen sind. Um dem entgegen zu wirken wurde erst Druck abgelassen, allerdings schloss das Entlastungsventil nicht voll. Klar, in diesem Fall gleicht die Störung auch dem späteren Unfall in Three Mile Island, hier kamen allerdings noch andere Faktoren hinzu. In Greifswald war es aber gewollt und wirkte sich positiv aus, sodass der sinkende Druck dazu geführt hatte, dass der Druck im Kernnotkühlsystem höher lag als im Reaktorsystem, weshalb kaltes Kühlmittel nachgeflossen kam und der Temperaturanstieg weiter unterdrückt werden konnte. Um die langfristige Zirkulation aufrecht zu halten wurde Kreis Nr. 2 mit einer speziellen Schaltung durch die elektrische Eigenbedarfsversorgung des Kreises Nr. 2 des zweiten Block auf den ersten Block überbrückt. Hört sich zwar alles schlimm an, allerdings hat der Block zu keinem Zeitpunkt eine kritische Marke überschritten, noch bestand eine direkte Gefahr einer Kernschmelze.

Übrigens ist die Klassifizierung INES-3 in diesem Fall falsch, da es zu dieser Zeit diese Klassifizierungsskala noch nicht gab. Seitens der IAEA wurde niemals diese Störung hochgestuft, da für die Einstufung nicht die IAEA, sondern der Kernkraftwerksbetreiber verantwortlich ist. Der Kernkraftwerksbetreiber existierte bei der Einführung der INES nicht mehr förmlich. Für die Einführung der INES wurden zwei Störungen als Referenz genommen, das sind Tschernobyl 1986 als INES-7 und Three Mile Island 1979 als INES-5. Als Anhaltspunkt für den Beginn eines Unfalls wurde Bohunice-A1 1976 und 1977 (INES-4) genommen, während der Zwischenfall 1976 noch als Störfall INES-3 klassifiziert wurde. Unter den heutigen Gesichtspunkten wäre diese Einstufung falsch. Grund hierfür ist, dass die Skala zunächst nur für Zwischenfälle an technischen Komponenten entwickelt wurde und später über die 1990er hinweg radiologische Unfälle inbegriffen sind. Durch die Änderung der Skala um diese auch bei Unfällen im Transportwesen zu verwenden, wurde die Skala 2008/2009 gestrafft wurde. In Bohunice sind 1976 durch das austretende Kohlenstoffgas 2 Menschen ums Leben gekommen, die damals nicht gezählt wurden. Unter den heutigen Gesichtspunkten stünde der Tod beider Personen im Zusammenhang mit dem Reaktorunfall, wenn auch nicht unter radiologischen Gesichtspunkten, es wäre INES-4. Übrigens gilt das gleiche für Gundremmingen A 1977. Und deshalb ist die Tabelle so gesehen auch keine Referenz für die Klassifikation vergangener Unfälle, da die Einstufungskriterien unterschiedlich sind. Dazu empfehle ich auch gerne die Gebrauchsanleitung: www-pub.iaea.org/mtcd/publications/pdf/ines-2009_web.pdf

Es mag sein, dass es in Krümmel eine Reihe von Zwischenfällen gab, dies zeugt vielleicht davon, dass der Betrieb nicht ganz ordnungsgemäß geführt wird, das wäre höchstens ein Fall für das OSART, das hat aber nichts mit der Anlagensicherheit selbst zu tun. Das wurde von den Medien aufgebauscht wie kaum eine andere Störung. Wenn mal was ernstes kommt reden wir weiter, aber das ist Pillepalle, solche Störungen komme tagtäglich in Kohlekraftwerken vor, sehr selten in Kernkraftwerken aufgrund des Technologiestands, kommt es aber mal vor, so wird es gleich behandelt wie wenn der Block kurz vor dem Durchgehen stand! sehr glücklich Nein, das ist Medienpropaganda, aber keine objektive technische Bewertung. lächeln

Beste Grüße
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SandraQu
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Jan 18, 2013 12:17 am

Danke TZV, für die ausführliche Erklärung. Es beruhigt zu wissen, dass Deutschland so hohe Standarts hat. Man sieht immer nur, was im Ausland passiert, aber was vor der eigenen Haustüre steht, kommt einem nur selten als Gefahr in den Sinn. Was die Einstufungen angeht... das sehe ich ähnlich wie Feindbild. Jeder Störfall hat mal klein begonnen. Ich denke allerdings, es müssen immer mehr Dinge gleichzeitig sein. In Tschernobyl kamen ja auch mehr Dinge zusammen, die dann im Gesamten die Havarie auslösten.

Liebe Grüße
Sandra
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Jan 18, 2013 12:41 am

Hallo TZV,

über Greifswald gibt es scheinbar tatsächlich diverse Berichte, die sich in der Einstufung unterscheiden. Auf AKW Unfälle.de wird sogar von INES 4 geschrieben, während Wikipedia von INES 3 berichtet. Klar war die Berichterstattung stark politisiert, aber das gehört mehr zu Zeitgeschehen. Atomenergie regt nun mal auch immer sehr viel Widerstand, was natürlich durch Unfälle wie in Fukushima dann immer wieder zu Diskussionen über Sicherheit und Nutzen führt. Ich bin kein Gegner der Kernenergie. Im Gegenteil, ich liebe günstigen Strom... Risiken sind aber selbst bei uns nicht von der Hand zu weisen. Nichts desto Trotz würde ich lieber nicht aus der Atomenergie aussteigen wollen, aber das gehört wo anders hin lächeln.

Freundliche Grüße
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Jan 18, 2013 2:07 am

SandraQu schrieb:
Es beruhigt zu wissen, dass Deutschland so hohe Standarts hat. Man sieht immer nur, was im Ausland passiert, aber was vor der eigenen Haustüre steht, kommt einem nur selten als Gefahr in den Sinn.
So gesehen ist der deutsche Standard hoch, zumindest hinsichtlich der Betriebssicherheit. Hinsichtlich der Technik eigentlich so gesehen auch, aber da es sich um jedes deutsches Kernkraftwerk um eine Art Unikat handelt ist es schwer einen einheitlichen Standard zu halten. Gerade die Siedewasserreaktoren der AEG-Baulinie '69 und der KWU-Baulinie '69 sind aufgrund ihres Alters an ihre Grenzen gelangt, was hinsichtlich der Nachrüstung machbar gewesen wäre. Solche Anlagen gehören auch ersetzt, weshalb ich die Abschaltung jetzt nicht für falsch gehalten habe, allerdings vielleicht etwas überstürzt. Bei den Druckwasserreaktoren handelt es sich zwar um die weitestgehend gleiche Baulinie, allerdings sind die Auslegungen rundum verschieden, weshalb man keiner der Anlagen direkt miteinander vergleichen kann - nicht mal die letzten drei KKW Der KWU-Baulinie '80, die im Konvoi errichtet wurden und eigentlich baugleich sein sollten, allerdings standortbezogen Sonderwünsche hinzu kamen. Hinsichtlich dessen wäre es positiv, allerdings ist das mit den Modernisierungen dann immer so eine Sache, das ist Systemspezifisch bezogen.


Feindbild schrieb:
Atomenergie regt nun mal auch immer sehr viel Widerstand, was natürlich durch Unfälle wie in Fukushima dann immer wieder zu Diskussionen über Sicherheit und Nutzen führt.
Das stimmt allerdings, deshalb ist es wichtig Aufklärung zu betreiben. In diesem Zusammenhang ist es äußerst wichtig, dass man Grundsätzlich technische Quellen vor den politisierenden Quellen bevorzugt. Die Klatschpresse liefert dir den Einblick in die Technik, den sie selbst vertreten, während die technische Beschreibung einer Störung den bedingungslosen Einblick ermöglicht. Ich persönlich bin da eher auch der Gefühlskalte Mensch, der sich gerne mit technischen Berichten befasst und das entsprechend kalt umsetzt. Am Ende bilde ich mir natürlich auch eine Meinung, da sind wie uns anscheinend auch weitestgehend einig, nichtsdestotrotz sollte man das während der Aufklärung vermeiden. So gesehen bin ich weder für noch gegen Kernenergie wenn ich Texte dazu schreibe, bilde mir aber am Ende eine eigene Meinung. Ich will zumindest so versuchen die Neutralität zu wahren, ich hoffe das kann ich auch weiterhin so herüber bringen lächeln

Hinsichtlich dessen ist gerade die Beschreibung von Störungen in RBMK-Anlagen interessant, gerade wegen der Brisanz die meistens damit verbunden ist, aber ich schätze das gehört hier nicht in das Thema rein, vielleicht ein anderes mal lost place
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Jan 18, 2013 5:52 am

Hallo TZV,

Zitat :
Hinsichtlich dessen ist gerade die Beschreibung von Störungen in RBMK-Anlagen interessant, gerade wegen der Brisanz die meistens damit verbunden ist, aber ich schätze das gehört hier nicht in das Thema rein, vielleicht ein anderes mal

Na da kann ich doch Abhilfe schaffen lächeln. Schau doch mal auf der neuen Kategorie "Kernenergie in der Öffentlichkeit" vorbei und eröffne einen Beitrag dazu. Hab gleich noch das Forum "Andere KKW" mit angepasst - für technische Details unterschiedlicher Reaktortypen, zum Beispiel...

Im Augenblick ist einiges noch nicht ganz fertig und auch Thematisch fehlt natürlich noch vieles, das man so nach und nach einbauen muss. Solltest du noch weitere Ideen für neue Bereiche haben, setzte ich die gerne mit rein.

Freundliche Grüße
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptySa Jan 19, 2013 7:15 am

Danke euch beiden für eure Antworten... bin technisch zwar nicht ganz so versiert, und kenne daher bestimmte Baulinien nicht wirklich, aber ich verstehe, was gemeint ist.

@Feindbild
Die neue Kategorie finde ich klasse - mal was für mich ... Klatsch und Tratsch lächeln

Liebe Grüße
Sandra
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Sep 20, 2013 10:19 am

Es kam nie wirklich zu einer schlimmen Katastrophe in Deutschland, ein 100%ige Garantie das nichts passiert gibts ja (leider) nicht. Aber könnte man sagen, dass die deutschen AKWs die sichersten der ganzen Welt sind? Ihr wisst ja, Made In Germany eben sehr glücklich
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BeitragThema: Re: Störfälle Deutschland   Störfälle Deutschland EmptyFr Sep 20, 2013 9:46 pm

Röhrich schrieb:
Es kam nie wirklich zu einer schlimmen Katastrophe in Deutschland, ein 100%ige Garantie das nichts passiert gibts ja (leider) nicht. Aber könnte man sagen, dass die deutschen AKWs die sichersten der ganzen Welt sind? Ihr wisst ja, Made In Germany eben sehr glücklich
Kann man so nicht sagen. Hinsichtlich der Verfügbarkeit gehören deutsche Reaktoren zwar zur internationalen Spitze, insbesondere die letzten drei Kernkraftwerke der Baulinie '80, die so genannten Konvois (Isar-2, Emsland und Neckarwestheim-2). Diese erreichen eine Verfügbarkeit von 90 bis 93,7 % seit ihrer Inbetriebnahme, das ist über den internationalen Durchschnitt (70 bis 85 %), was durch extrem geringe Ausfallzeiten erreicht wird. Die anderen Werke die noch am Netz sind, die Druckwasserreaktoren und Siedewasserreaktoren, erreichen allerdings auch Verfügbarkeiten zwischen 87 bis 90 %, eine Ausnahme bildet das Kernkraftwerk Grohnde, das die Konvoi-Werte von bis zu 93 % erreicht.

Man kann zumindest sagen, dass die Anlagen hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit wenig Ausfälle zu verzeichnen sagen, einen Stand über die Sicherheit kann man deshalb nicht herbeiführen. Hinsichtlich der Auslegung des Designs hat die Kraftwerk Union AG allerdings als erster Hersteller weltweit auch die Möglichkeit einer Kernschmelze in Betracht gezogen, ist hierbei also den anderen einen Schritt voraus gewesen, da zu dieser Zeit diese noch ein hypothetischer Unfall war, der in einem Leistungsreaktor so nicht erwartet wurde. Wie dem auch sei, der heutige Stand der Technik ist viel weiter als noch in den 1980ern, als die letzten Kernkraftwerke in Deutschland ans Netz gingen. Als sicherer würde ich insbesondere die russischen Anlagen erwähnen, die am Kernkraftwerk Tianwan errichtet wurden, sowie die beiden Blöcke am Kernkraftwerk Kudankulam, die bisher einzigartige innovative Verbesserungen haben, darunter interessante passive Systeme. Solche Anlagen werden die bestehenden RBMK ersetzen. In den Startlöchern stehen außerdem weitaus ausfallsicherere Designs in der Volksrepublik China, zu erwähnen die AP1000 in Sanmen und Haiyang, von denen die ersten beiden 2014 in Betrieb gehen.

Sagen wir es mal so: Hinsichtlich ihrer Betriebsergebnisse zeugen die deutschen Anlagen vor überdurchschnittlicher Ausfallsicherheit. Als die sichersten würde ich sie aufgrund der neueren Anlagen nicht bezeichnen. top
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