Das Sarkophag Sicherheitssystem (Shelter Safety System)Die Konstruktionen und Systeme im Sarkophag sind für die Eindämmung der Folgen des Störfalls vom 26. April 1986 im Atomkraftwerk von Tschernobyl konzipiert.
Diese Konstruktionen und Systeme wurden unter schwierigen, sogar lebensbedrohlichen Bedingungen geschaffen. Sie führen Sicherheitsfunktionen aus, während der Sarkophag die Umwelt vor der tödlichen Strahlung schützen soll.
Für den Sarkophag sind folgende Sicherheitsbestimmungen vorgesehen:
Die Kontrollfunktionen:1. Der Zustand des Sarkophag's, sowie die Auswirkung der Strahlung auf das Personal, auf die Bevölkerung und auf die Umwelt werden stetig kontrolliert.
2. Die Kontrollfunktion über Brennstoff enthaltenden Materialien und die Überwachung und Auswertung der Messdaten in Räumen mit Brennstoff enthaltenden Materialien:
- Die Dichte des Neutronenflusses
- Ionendosisleistung von Gammastrahlung
Für die Durchführung dieser Funktion werden folgende Systeme verwendet:
1. Informations-Messsystem "Finish-R"
2. Eine Sicherheitseinrichtung für Brennstoffhaltiges Material "Signal"
Die Kontrollfunktionen der anderen Sicherheitseinrichtungen im Sarkophag beinhalten die Überwachung der Wasserstoffkonzentration sowie der Verformung und Beschädigung der Baukonstruktionen.
Die eindämmenden Funktionen:Das vorbeugen und verhindern, der Ausbreitung von radioaktiven Stoffen im inneren des Sarkophags, sowie der Entweichung ionisierender Strahlung nach außen hin.
Für diese Funktionen werden folgende Sicherheitssysteme im Sarkophag verwendet:
1. Ein Modernisiertes System das den Staub im inneren des Sarkophag's bindet
2. Eine Absaug- und Gasfilteranlage
3. Eine Anlage zur Sammlung und Aufbereitung von radioaktiven Abfällen
Die Schutzfunktion des Sarkophag`s:Die Sicherung des radioaktiven Materials sowie das überwachen und verhindern von radioaktiven Kettenreaktionen, durch eine fehlerfreie Zusammenarbeit der Systemkomponenten.
Überwachen des Corium*] (lava-like fuel containing material (LFCM))
Die Reaktion des brennstoffhaltigen Materials (FCM: fuel containing material) in sub-kritischem Zustand (Kernspaltung tritt sporadisch auf) das in den Räumen lagert, erfordert die Bereitstellung von neutronenabsorbierenden Lösungen, welche auf der Oberfläche der Aggregation (Zusammenlagerung von Atomen, Molekülen und/oder Ionen zu einem größeren Verband) aufgetragen wird. Für diese Maßnahmen werden folgende Systeme verwendet:
1. Ein System das Nitrat Gadolinium** hinzuführt.
2. Der Einsatz einer wirksamen neutronenabsorbierenden Lösung.
3. Ein Modernisiertes System das den Staub im inneren des Sarkophag's bindet.
Stützfunktion des Sarkophag`s:Die Einsätze von Anlagen und Systemkomponenten ermöglichen sicherheitsrelevante Funktionen wie Strom, einer Umgebung die Arbeiten ermöglicht, sowie die Bereitstellung sonstiger Voraussetzungen
für Wartungs- und Forschungarbeiten.
Die Wichtigsten technischen Funktionen der Systeme des Sarkophag`s:
1. Die Kontrolle des Zustandes des Sarkophag`s, einschließlich der Kontrolle des brennstoffhaltigen Materials
sowie der technischen Überwachung der Strahlung hinsichtlich der Umwelt und das sie sich nicht ausbreitet.
2. Die Rückhaltung der vorhandenen Mengen der radioaktiven Stoffe und der ionisierenden Strahlung in den Räumen des Sarkophag`s.
3. Die Aufrechterhaltung des Brennstoffes in einem unkritischen Zustand.
4. Die Verringerung des Risikos eines Unfalles und dessen Folgen.
Die wichtigsten Systeme des Sarkophag`s die die Durchführung der Sicherheitsfunktionen gewährleisten:
1 Das Informationssystem zur Kontrolle des brennstoffhaltingen Materials IMS*** (Informations Messsystem)
"Finish-R", FCM (fuel containing material) CS (contamination signal) "Signal"
2. Überwachung der möglichen Freisetzung von Gas-Aerosol durch den Abluftkamin 2
3 Kontrollsystem der Wasserstoff-Konzentration in der Einheit 4 CH.
4. Lokalisierungsvorrichtungen (Messsensoren)
5. Eine Vorrichtung die die Entstehung von Staub verhindern soll (Sprinkleranlagen)
6. Absauganlage mit Abgasreinigung
7. Das LRWS-System (eng:liquid radioactive waste dt:flüssige radioaktive Abfälle) welches flüssige Radioaktive Abfälle sammelt und aufbereitet.
8. Ein System das Nitrat Gadolinium hinzuführt. (Gadolinium wird in Form von Gadoliniumoxid in modernen Brennelementen als abbrennbares Absorbermaterial verwendet, das nach einem
Brennelementewechsel zu Beginn des Betriebszyklus die durch einen Überschuss an Kernbrennstoff entstehende zu hohe Reaktivität des Reaktors begrenzt. Mit zunehmendem Abbrand der Brennelemente wird auch das Gadolinium abgebaut.
9. Einspritzung einer wirkungsvollen neutronenabsorbierende Lösung
10. Feuerlöschsystem
11. Strom
Außerdem befinden sich noch folgende Systeme im Sarkophag:
1. Kühlsystem der Einheit Nr.4 an der unteren Fundamentplatte
2. Temperaturregler der Einheit Nr.4 an der unteren Fundamentplatte
3. Belüftung für Frischluftzufuhr (durch PR-1 Wandluftdiffusoren)
Diese Seite zeigt eine Beschreibung der für die Durchführung der Sicherheitsfunktionen notwendigen Systeme, sowie den anderen Systemen des Sarkophags.
Die oben beschriebenen Systeme wurden während der Beseitigung des Auslegungsunfalls**** errichtet, um die Folgen der Katastrophe so gering wie möglich zu halten.
Die Anlagen und Sicherheitssysteme wurden auf Grund der Dringlichkeit und der durch die hohe Strahlung erschwerten Bedingungen nur provisorisch errichtet und entsprechen nicht den gesetzlichen Sicherheitsvorschriften.
Auf diesem Bild kann man die Sicherheitsanlagen erkennen die im Sarkophag verbaut wurden.Von hier werden chemische Lösungen aber auch Wasser in den Sarkophag geleitet um gegen die Strahlung und deren Ausbreitung anzukämpfen.
Wie man sieht, ist der ursprüngliche Sarkophag trotz seiner geringen Planungs- und Bauzeit ein technisch komplexes System von dem viele Menschen bis heute abhängig sind. Die vielen Menschen die dies Ermöglicht haben sind die wahren Helden von Tschernobyl.
Erläuterungen:
*
http://de.wikipedia.org/wiki/Corium_(Reaktortechnik)**
http://de.wikipedia.org/wiki/Gadolinium***
http://www.ims-gmbh.de/home/****
http://de.nucleopedia.org/wiki/AuslegungsunfallÜbersetzung und Recherche:Kaarster
Quelle:Website of Chernobyl NPP
http://www.chnpp.gov.ua/articles.php?lng=ru&pg=5356Website of Emergencies Ministry
http://mns.gov.ua/Gruß Kaarster