Anzahl der Beiträge : 98 Bewertungssystem : 3 Anmeldedatum : 02.01.13 Alter : 50 Ort : Neumarkt, Oberpfalz
Thema: Auswirkungen auf Frankreich So Jan 06, 2013 5:26 am
Was lernte Frankreich daraus? Sicherlich viel, das hier nicht steht, aber hier stehen soll. Deshalb wie immer die Bitte um Ergänzung...
Frankreich ist und bleibt ein Atomland. Dreiviertel seiner Energie stammt aus Kernkraftwerken und dazu steht man. Grund für den starken Ausbau des Kraftwerksnetzes war die Angst vor einer Abhängigkeit von Zulieferern im Energiesektor. Gleich nach den USA hat Frankreich das zweitgrößte Kernenergieprogramm der Welt, mit dem es bis heute (2012) 75 Prozent seines eigenen Strombedarfs abdeckt. Zum Vergleich: 1973 waren das noch 23 Prozent, 1994 immerhin schon fünfzig und aktuell ganze fünfundsiebzig. Parallel dazu reduzierte sich der Ölverbrauch von damals 40 Prozent auf unter drei.
Was den Störfall in Tschernobyl angeht, so beeinflusste das die positive Meinung der Bevölkerung zum Atomstrom Frankreichs damals nicht sonderlich.
Erst mit dem Amtswechsel im Elysée-Palast Anfang Mai 2012 kam neuer Wind in die Debatte zum Abbau von Atomstrom. So strebt der neue französische Premierminister Hollande in den kommenden 8 Jahren nach seinem Antritt eine Senkung des Atomstromanteils von 75 auf 50 Prozent an. Sein Vorgänger Sarkozy wollte dagegen rund eine Milliarde Euro in weitere Atomkraftwerke investieren. Es bleibt also weiter eine Entscheidung der jeweiligen Politik, auf welche Energie Frankreich für die Zukunft setzt. Im Moment ist das wie gehabt Atomstrom und das wird wohl auch so bleiben.