Auswirkungen auf Finnland

Finnlands Regierung ist ein absoluter Befürworter der Kernenergie. Zwar lehnte die Bevölkerung 1979 Kernenergie mehrheitlich ab, doch noch im selben Jahr sprach sich das finnische Parlament für die weitere Nutzung der Kernenergie und somit gegen den Willen des Volkes aus. 1986 einigte man sich politisch motiviert aufgrund des Unglücks in Tschernobyl auf einen Baustopp neuer Kernkraftwerke bis 1991, was auch tatsächlich so vollzogen wurde. 1993 lehnte der finnische Reichstag dann den Bau eines fünften Kernkraftwerks ab.

Aktuell arbeitet Finnland daran, sein Reaktornetzt zu erweitzern. Im Mai 2010 hatte Finnland bereits dem Bau eines vierten Reaktors am Standort im finnischen Olkiluoto zugestimmt, dessen Baugenehmigungsantrag die TVO (Teollisuuden Voima Oyj), ein finnisches Energieunternehmen das Kernkraftwerke betreibt, spätestens Mitte 2015 einreichen wird. Somit bleibt auch Finnland ein Befürworter der nuklearen Energiegewinnung, obwohl der Schock über Tschernobyl bei den Finnen tief saß.

Finnland leidet heute noch unter den Auswirkungen der Reaktorkatastrophe. Im Westen des Landes, wo der Schaden am größten war, werden noch heute bei Fischen bis 2000 Becquerel pro Kilogramm gemessen, bei Pilzen sogar 5400 Becquerel. Zum Vergleich der europäische Grenzwert liegt bei 6 Becquerel pro Kilogramm. Um so unverständlicher ist es das die Regierung weiter an ihrem Atomprogramm festhält.