Oder der eine und andere schon mal eine Reise in die Zone angetreten hat:
Doch auch hier würde mich mal Interessieren ?Habt ihr Tipps zu dazu? Wenn man so eine Reise antreten möchte ?Hm, ich geb mal meine (beschränkten) Erfahrungen zum Besten.
Was sollte man Beachten ?Es macht Sinn, wenn man kein Russisch kann, zumindest das kyrillische Alphabet zu lernen. Bei meiner ersten Reise konnte ich das noch nicht. Und dann stand ich in Kiew, mit einem Stadtplan in der Hand, der nichts brachte, weil ich die Straßennamen an den Schildern nicht lesen konnte, und fand nicht mehr in mein Apartment zurück. Mitten unter Menschen, die alle weder Englisch noch Deutsch sprechen, und umgekehrt dann auch meinen Stadtplan nicht lesen konnten. Böse Falle... Das nächste Mal war ich vorbereitet. Ein paar Brocken Russisch schaden auch nicht
Wieviel muss man an Kosten rechnen ?Das ist sehr unterschiedlich. Je nachdem, was man will. Der Preis für eine Eintagestour in einer Gruppe beträgt nicht mal 150€, eine Zweitagestour mit Übernachtung in Chornobyl rund 350€ (je nach Anbieter). Ich habe bei meinem zweiten Trip in die Zone an eine Zweitagestour noch zwei Tage drangehängt, in denen ich allein mit einem Guide unterwegs war. Das zahlt sich zwar unvergleichbar mehr aus, geht aber auch drastisch ins Geld. Ich zB hab rund 450€ pro TAG bezahlt.
Wann,Wo sollte man sein Geld Umtauschen in Ukrainische Währung ? Dollar ?In Kiew gibt es Bankomaten an jeder Ecke. Die Gebühren, die europäische Banken verrechnen, sind auch nicht SO hoch, wie man glauben würde. Außerdem kann man in Chornobyl in den Shops mit Bankomat bezahlen, und es gibt in einem sogar einen Geldautomaten. In der Zone braucht man erfahrungsgemäß kein Geld (außer man plündert so wie ich den Souvenirshop *hust*), und ukrainische Hrywnjas wieder in Euro umzutauschen ist ein kostspieliges Unterfangen. Ich für meinen Teil halte es für am besten, drüben nach Bedarf abzuheben.
Was sollte man auf KEINEN Fall tun ?Glauben, dass man alles darf und überall hin kann, wenn man mit ein paar Geldscheinen rumwedelt. Man kommt in der Ukraine zwar oft recht weit, wenn man den richtigen Leuten ein paar Euro zusteckt, allerdings sollte man sich da erst bei den Guides erkundigen. Die wissen ggf. wo es sich lohnt, und wo man sich damit kräftig in die Nesseln setzt. Ich weiß von einem Schweizer, der glaubte, er bräuchte nur zum Dytyatky fahren, mit ein paarhundert Euro winken, und die würden ihn schon reinlassen. Ratet mal, wer jetzt lebenslang Zutrittsverbot in der Zone hat :roll:
Was man ebenfalls keinesfalls machen sollte, ist, sich von der Gruppe und seinem Guide entfernen. Die Guides sind dafür verantwortlich, was die ihnen anvertrauten Gruppen so treiben. Wenn die jemanden aus den Augen verlieren, riskieren sie damit ihren Job. Entsprechend reagieren die natürlich darauf. Meine erste Zweitagestour stand mal kurz vor dem Abbruch, weil ein paar Schlaumeier dachten, allein rumzulaufen wär ne tolle Idee :roll: Abgesehen davon darf man nicht vergessen, dass wir über verstrahltes Gebiet reden, also sollte eigentlich auf der Hand liegen, warum es wichtig ist, einem ortskundigen Guide zu folgen....
Ansonsten fallen mir nur die generellen Verhaltens- und Kleidungsvorschriften ein, deren Nichteinhaltung man ebenfalls vermeiden sollte: keine offenen Schuhe, keine kurzen Hosen, keine kurzärmligen Hemden/Shirts, nicht im Freien essen/rauchen/trinken, nix anfassen/hinstellen, nirgends anlehnen, ...
Kann man auch ereiechen ? in den Block 4 zu gelangen ?Offiziell ist es natürlich strengstens verboten und völlig außer Diskussion. Siehe dazu auch die nächste Frage.
Inoffiziell gehen die Meinungen auseinander. Ohne entsprechende Kontakte vor Ort mit Sicherheit nicht, und als Westeuropäer vermutlich auch MIT Kontakten kaum. Abgesehen davon stellt sich natürlich die Frage, warum man das wollen sollte. Das Ding ist nicht umsonst in Beton eingepackt.
Wie nah kommt man den ursprünglichem Sarkophag ?Bis auf ca. 150 Meter. Es gibt ein Denkmal für die Liquidatoren auf dem Kraftwerksgelände, und das ist der einzige Punkt, an dem man für 15 Minuten bleiben und den Sarkophag fotografieren darf. Auf dem Rest des Geländes, oder in irgendeine andere Richtung als zum Sarkophag hin Fotos zu schießen, ist verboten, und mit den ganzen Wachleuten und Kameras dort würd ich das auch nicht versuchen wollen. Man darf nicht vergessen, dass in der Ukraine nach wie vor ein Großteil der alten Sovjet-Riege an der Macht ist, und für die ist jeder Westerner erst mal ein Spion...
Wie sieht es mit der Fotografiererei aus ?Abgesehen vom Kraftwerksgelände gilt: Keine Fotos von Checkpoints, Verwaltungsgebäuden und deren Personal! Da verstehen die echt keinen Spaß! Allerdings weisen die Guides in aller Regel auch ausdrücklich darauf hin.
Wie kann man eine Einzeltour bekommen ? so wie 2 Tage Tour ?Es gibt diverse Anbieter: Chernobyl-Tour, SoloEast, Chernobylwel und Lupine Travel sind die ersten, die mir so einfallen. Meiner Erfahrung nach ist Lupine Travel mit Abstand am flexibelsten, was die Gestaltung der Touren betrifft, und außerdem preislich am günstigsten.
Welche Sprache wird da gesprochen ? Wie war euer Eindruck,Erlebnis ?Grundsätzlich erstarkt seit der Unabhängigkeit das Ukrainische nach Jahrzehnten sovjetischer Russifizierung wieder zunehmend, was von der Regierung auch tatkräftig gefördert wird. Trotzdem kommt man mit Russisch überall durch.
Habt Ihr Angst vor der Strahlung ?Natürlich
Aber geführte Touren umgehen die bekannten Hotspots, insofern mach ich mir da keine Sorgen.
So, das wars. Vielleicht konnte ich dem ein oder anderen ein paar neue Infos geben. Fragen beantworte ich gerne, sofern ich kann
Startseite 
